Motivier mich doch! Mit diesem Ausspruch wird häufig Verantwortung abgegeben. Man delegiert das Thema an einen anderen Menschen und hofft auf eine Art kleines Wunder. Warum ich dies so hart formuliere? Um aufzuwecken und sicherlich auch durch die Provokation eine erste Hürde aus dem Weg zu räumen. In diesem Artikel beschreibe ich aus eigener Erfahrung heraus, was Motivation durch andere Menschen leisten kann und wo dem Grenzen gesetzt sind.
Arten der Fremdmotivation
Prinzipiell wird in zwei Arten der Fremdmotivation unterschieden. Die erste und einfachste ist, wenn man sich bequem auf dem Weg zur Arbeit oder am Abend auf dem Balkon beispielsweise durch die unzähligen Beiträge der Sozialen Netzwerke scrollt. Unweigerlich wird man dabei auf Menschen treffen, welche motivierende Sprüche auf bunte Hintergründe oder über ein Porträtfoto gelegt haben. Was wollen sie uns sagen?
Sie möchten uns zum Nachdenken anregen und über diese Medien entsprechende Impulse an uns Follower (neues Wort für Fans) übermitteln. Manchmal stehen hier Alltagsdinge im Vordergrund, gelegentlich sportliche Aktivitäten und sehr häufig Punkte für eine neue / geänderte Denkweise zu allen möglichen Themen des Lebens.
Neben dieser Art der Fremdmotivation, welche man bewußt „einschalten“ kann, gibt es die Motivation durch eine andere Person. Angefangen im Kindesalter durch die Eltern, welche beispielsweise äußern „Setz eine Mütze auf, es ist kalt“ oder „Lauf schneller, der Bus wartet nicht„, über die Pubertät mit Ratschlägen gleichaltriger Freunde in Form von „Wenn Du Dich so schminkst, schaut dir keiner hinterher„, bis hin zum gesetzten Alter, in dem man bereit ist, für diese Motivation zu bezahlen. Erst vor wenigen Tagen habe ich im Fitnessstudio einen etwa 55jährigen Mann beobachten dürfen, dessen Personaltrainer ihn regelrecht mit motivierenden Worten anpeitschte. „Das sieht sehr gut aus, da geht aber noch eine Wiederholung“ – nur gut, dass die Lautstärke keinem von beiden peinlich war.
Es ist bewiesen, dass die Motivation durch eine andere Person sehr effektiv ist. Der „Motivierte“ kann zwar selbst bestimmen, bis zu welchem Punkt er die Motivation noch als zielführend ansieht, er ist seinem Coach jedoch in weiten Teilen ausgeliefert. Und das ist gut so! Über den eigenen Schatten gehoben zu werden ist schließlich bequemer, als selbst darüber zu springen. Nicht von ungefähr haben fast alle Spitzensportler einen Coach und gehen dank seiner motivierenden Worte und Erfahrungen an und über ihre Grenzen. Ein harter und oftmals schmerzlicher Weg, den man alleine nicht schaffen würde. Dies führe ich in einem weiteren Artikel noch einmal gesondert aus.
Den richtigen Impulsgeber finden
Ein entsprechendes Buch in diesem Bereich zu finden, ist auf den ersten Blick sehr leicht. Immerhin listet Amazon unter diesem Suchwort mehr als 50.000 Bücher auf – probiere es gerne selbst auf Amazon aus.
Ebenso einfach ist es augenscheinlich, sich auf dem sozialen Netzwerk Instagram entsprechende Beiträge mit diesem Hashtag anzeigen zu lassen.
Doch genügt dies bereits? Folgst Du wahllos jedem Verwender des Hastags oder bestellst Dir zehn beliebige Bücher?
Ich persönlich fühle mich damit schnell überfordert und bemerkte insbesondere in den sozialen Netzwerken, dass sich die Inhalte wiederholen. Am Ende bleibt zwar ein Teil der Botschaft in meinem Kopf hängen, doch bin ich letztlich damit allein gelassen mit meiner Umsetzung.
Was leitet man daraus ab und wie setzt man Impulse in die Tat um? Hier bedarf es am Ende einem klaren Plan, einer Menge Disziplin und womöglich einer weiteren Form der Motivation.
In einem weiteren Beitrag möchte ich Dir aufzeigen, wie man einen solchen Plan aufstellt und ihn diszipliniert nachhalten kann. Falls Du ein konkretes Vorhaben hast und ich Dich unterstützen darf, kontaktiere mich gern direkt.