Startseite » Sport in der Corona-Zeit

Sport in der Corona-Zeit

von Andreas Bernstein

Sport hat viele Vorteile. Er sorgt für die Durchblutung des Körpers und senkt für die restliche Zeit des Tages den Blutdruck. Doch nicht nur der Körper und die Blutgefäße profitieren, sondern auch das Gehirn. Wie dies funktioniert und warum man gerade in der Corona-Zeit unbedingt Sport treiben sollte, erfährst Du in diesem Artikel.

Dein Körper braucht Bewegung

Der Motor Deines Körpers ist Dein Herz. Es pumpt pro Schlag 70 bis 80 Milliliter Blut in die Gefäße des Körpers. Wir sprechen hier von etwa sechs Liter bei einem erwachsenen Menschen pro Minute. Dabei gelangt das Blut sprichwörtlich in alle Fasern des Körpers, ausgenommen in die Hornhaut.

Es liegt auf der Hand, dass ein trainiertes Herz noch schneller und effektiver das Blut durch den Körper zirkulieren lassen kann. So erhalten auch kleinste Gefäße die notwenigen Nährstoffe und viele Erscheinungen, wie beispielsweise kalte Füsse, lassen sich bereits durch eine bessere Durchblutung bereinigen. Sogar Beschädigungen der Blutgefäße können mit regelmäßigem Blutdurchlauf gemildert und geheilt werden.

Die „Klassiker“ bei zu wenig Bewegung können Diabetes und Übergewicht sein. Auch dagegen hilft regelmäßiger Sport, denn Dein Körper benötigt beim Sport entsprechend Energie. Sie stammt aus dem Fett- und Zuckerstoffwechsel. Werden diese Stoffe regelmäßig abgebaut (und gelangen zudem nicht übermäßig in den Körper) sinkt das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall rapide. Ebenfalls zeigen Studien, dass die Zellbildung in einem aktiven Körper weniger oft geschädigt wird und somit das Krebsrisiko sinkt.

Sport geht übrigens nicht „auf die Knochen“, sondern baut diese auf. Sie werden bei Belastung fester, auch wenn sich dies direkt nach dem Sport nicht so anfühlen mag. Durch Bewegung wird die Knochendichte gestärkt und dem Knochenschwund (Osteoporose) vorgebeugt. Schmerzen die Gelenke, sollte eine schonendere Sportart ausgeübt werden (bspw. Schwimmen statt Joggen).

Doch nicht nur die direkte körperliche Fitness ist ein Grund, Sporteinheiten in den Alltag einzubauen.

Sport unterstützt den Geist

Ein altes Sprichwort lautet:

„Nur in einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist.“

Sport regt nicht nur den Körper an, sondern ebenso unser Gehirn. Denn mit einer erhöhten Durchblutung wird auch die Schaltzentrale des Körpers mit frischen Sauerstoff und entsprechenden Nährstoffen versorgt. Wer regelmäßig Sport treibt, weiss die Energiebilanz zu schätzen und nutzt eine Sporteinheit als Schaffenspause, um danach mit frischen Gedanken wieder einer körperlich weniger fordernden Tätigkeit am Schreitisch nachzugehen.

Ich selbst nutzte oft die Mittagspause für eine Auszeit. Gerade im Sommer ist es noch einmal doppelt erfrischend, nach dem Sport frisch geduscht zurück an den Schreitisch zu kommen. Nicht nur, dass man sich frisch und fit fühlt, man hat im Gegensatz zu einigen Kollegen auch nicht den typischen „Durchhänger“ am frühen Nachmittag nach einem schweren Mittagessen. Bei der Wahl zwischen Burger-Menü und kurzer Sporteinheit fiel daher meine Wahl oft auf Alternative 2.

Die Fahrt mit dem Rad zum Büro ist eine ebenso gute Alternative, den Sport in den Alltag zu integrieren. Es muss dabei nicht immer die Hauptverkehrsstraße sein. Manchmal bieten sich Abkürzungen an, die neben dem sportlichen Aspekt auch noch Freude bei der Bewältigung machen.

Mountainbike
Mountainbike

Gehst Du zu monotonen Sportarten über, die während der Betätigung nur wenig geistige Anstrengungen benötigen (beispielsweise Joggen und Schwimmen), so wird die Kreativität angeregt und neue Verbindungen zwischen den Synapsen im Gehirn eingegangen. Daraus entstehen letztlich neue Ideen – der Prozess der Kreativität ist in Gang gesetzt.

Bei vielen Sportarten kommt neben dem sportlichen noch der soziale Aspekt hinzu. Austausch über den Alltag und Interaktion zwischen den Menschen steht hierbei im Vordergrund. Nicht selten gibt es ein „Vereinsheim“, in dem nach dem Fussball-Training zusammen der Nachmittag ausklingen kann oder spezielle Feierlichkeiten abgehalten werden.

Ebenso kommt man im Fitness-Studio ins Gespräch und tauscht sich aus. Freundschaften entstehen und der Horizont erweitert sich auch schon durch die Beobachtung anderer Mitglieder, wie und welche Übungen sie absolvieren.

Doch wie sah dies in der Corona-Zeit aus?

Fitness ohne Studio und Mannschaft

Mannschaftssport ist seit vielen Wochen tabu. Zu hoch ist das Infektionsrisiko in der Corona-Zeit. Seit Anfang Mai dürfen nun bereits mehr als zwei Personen miteinander Sport treiben, ein klassisches Tennis-Duell ist daher möglich, jedoch noch kein Doppel. Mannschaftssportarten wie Fussball oder Volleyball sind noch nicht erlaubt.

So ging der Trend in den vergangenen Wochen in Richtung Einzelsport. Wer hier das Laufen bereits mochte, der musste sich kaum umstellen. Höchstens bei der Laufstrecke, solltest Du in einer größeren Stadt wohnen. Denn Parks, wie in Berlin der Volkspark Friedrichshain, sind oft stark frequentiert und von einem „relaxten Laufen“ kann zu den Stoßzeiten nicht die Rede sein. Frühes Aufstehen oder das Laufen in den Abendstunden war daher eine entsprechende Alternative. Weitaus angenehmer waren hier Routen im Wald. Hier begegnet man wesentlich weniger Menschen und kann zudem die Strecken stärker variieren.

Für gezieltes Muskeltraining wie im Fitness-Studio musste man sich allerdings umstellen. Wer hier bereits zu Hause eigene Gewichte hatte, konnte zumindest ein paar Übungen nachstellen und sich in Richtung „Bodyweight“ umstellen. Hierbei werden Muskeln auch ohne Geräte und ohne Fitnessstudio gefordert. Kein neues Konzept – bereits die Gladiatoren im Römischen Reich und die Spartaner nutzten ihr Eigengewicht für Leibesübungen, Turner tun dies ausschließlich.

Gegenstände für den Sport zu Hause
Gegenstände für den Sport zu Hause

Von Yoga bis Muskelaufbau gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Tools für das Smartphone, welche Übungen aufzeigt und das Tracking übernimmt. So ist gewährleistet, dass auch ohne einen Trainer oder Partner die Sporteinheit niveauvoll gestaltet und abwechslungsreich strukturiert werden kann.

Rückkehr zur Normalität

Ab dieser Woche sind die ersten Fitness-Studios wieder geöffnet. Natürlich mit entsprechenden Auflagen zum Schutz der Kunden. So dürfen im Kölner Stadtteil Kalk die ersten Sportler bereits seit dem 11. Mai 0.01 Uhr wieder an die Geräte bei McFit und einigen weiteren Studios. Lange Schlangen sollen sich gebildet haben, wie diverse Medien berichteten.

Doch vielleicht hast Du Dich bereits an den Sport außerhalb des Studios gewöhnt. Hier entscheidest Du selbst, ob Deine absolvierten Übungen die Geräte im Studio für Dich ersetzen können. Ist dies der Fall, sparst Du vielleicht zukünftig die Ausgaben dafür. Natürlich kann man auch beides kombinieren. Bietet sich ein Weg zum Studio an oder kann dies mit einer Fahrtstrecke zur Arbeit oder Verabredung zum Sport verbunden werden, nimm es in Deinen Wochenplan auf und ergänze womöglich weitere Tage durch ein kurzes Workout zu Hause.

Diese Gedanken und Erfahrungen habe ich im Umgang mit Sport gemacht. Nimm sie gerne als Anregung für Dich mit und schreibe mir, wenn Du dazu im Blog von fit4finanzen weitere Einblicke erfahren möchtest.

Bis dahin bleib fit und gesund – Dein Andreas Bernstein

Titelbild von Maciej Cieslak auf Pixabay

You may also like